Statik / Dachboden

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Statik / Dachboden

Beitragvon Lesati » 18 Dez 2003 22:23

Huhu!

Da ich momentan mit einem RL-Umzug beschäftigt bin, habe ich zum Dachboden mal ne Frage.

Der Bau ist ein 8-Familienhaus (wohl Beton/Baustahl/Stabstahl) auf 2 Etagen (o. Dachboden) von 1996. Unsere Wohnung geht über 2 Etagen (inkl. Dachboden). Da es meine erste Wohnung mit Dachboden ist, wundere ich mich ein wenig über die Massenschwingung im Boden (anscheinend Holzbalken-Boden). Wenn man da also rumhüpft, wackeln unten faaast die Deckenleuchten :)

Da wir nun am Studiolayout sitzen (soll oben hin), sollten wir doch die Statik berücksichtigen. So ein 19"-Rack mit Studiogeräten nimmt schonmal ca. 200kg pro m². Wir sind der Meinung, daß das schon viel zu viel ist. Zudem kommen noch etliche Schreibtische sowie Mischpult (nochmal 100kg oder so um den Dreh für das Pult). Auch die ganzen Computer, Monitore, massenweise Kabel und sich auf dem Dachboden befindliche Personen (meistens 2-3 Leute) sollten da mit eingerechnet werden.

Ja, ich weiß. Hätte man vorher checken sollen. Aber meine Freundin war so heiß auf die Bude, daß ich da nichts sagen konnte. :oops: Die Baugenehmigung inkl. Statik sind bereits beim Vermieter angefordert (wenn die überhaupt mal kommen bzw. vollständig sind - "blabla.. checke ich... blabla... schicke ich ihnen zu...blabla).

Ich will nun keine definitive Aussage von euch, wieviel die Statik beträgt (dazu dürfen Laien auch rechtlich gesehen keine Aussage treffen / wäre eh eine Ferndiagnose), sondern nur so ein paar Erfahrungsberichte oder Vergleiche.

Z.B. was wäre wenn da oben jemand ein 250Liter-Aquarium hinstellt? Darf man da noch laut reden, ohne das was einbricht? :D . Was ist das Minimum für in Deutschland ab 1996 gebaute Häuser auf dem Dachboden? Wir haben doch hier so strenge Vorschriften, was die Statik betrifft?

Beruhigt mich, solange ich auf die Unterlagen warte :)
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Beitragvon sofuso » 18 Dez 2003 23:16

hmmm...
Ich hatte ein 400l Aquarium auf nem Parkett Boden stehen.
Ist ein Altbau...wohl auch mit Holzträgern.
Mehr kann ich dazu leider nicht sagen :)
r0XX0r
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Beitragvon Seele » 19 Dez 2003 10:55

Bist Du sicher, dass der Dachboden von Anfang an als Wohnbereich geplant war? Manche Bauherrren lassen dies nämlich oft in der Baugenehmigung weg und sparen sich so einiges an Statik/Geld. Erst im Nachhinein bauen sie dann den Dachboden eigenmächtig um. Ich würde das auf jeden Fall überprüfen lassen.

Achja, unser Serverus (Servu Ingame) ist Bauingenieur und baut vor allem Häuser. Den kannst Du sicher mal anquatschen deswegen.
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Beitragvon Taladan » 19 Dez 2003 12:25

Hallo. Das ist etwas, womit ich mich in meiner Ausbildung mal beschäftigen mußte, also schon LAAANGE her (Beruflich und Privat).

Selbst wenn es ein Holzfußboden wäre, sollte es locker bis zu 200 kg/m2 aushalten. Betonung liegt auf m2. WICHTIG Gerade bei Schreibtischen und anderen Gegenständen, die eine sehr schmale Auflagefläche haben, in der Regel steht ein Schreibtisch ja auf vier Standfüßen a ca. 2-4 cm2, das heißt gesamtauflagefläche <16 qcm. Dort solltest du sicherheitshalber eine lange schine drunterstellen, die längs zum (mit worten schwer zu beschreiben, also fang ich umgekehrt an)....

Holzbolen sind in der Regel (ausnamen bitte lieber nachschauen) längs von dem Fenster weg gelegt worden, so, das nur die schmale Stoßkannte und nicht die an der Seite vom Fenster aus Sichtbar ist (optischer Grund) es sei den die Sicherheitsbalken wo die Bretter drauf liegen, wurden bereits so verbaut. Dann liegt aber in der Regel eine zweite oder gar dritte Sicherheitsleiste, so daß die Optische Regel wieder greift.
Wenn der Boden neuist, kannst du das rausfinden, in dem du an einer ecke den oberen belag leicht heraus schneidest und nachguggst, wie sie liegen, dann ein wenig Leim (bei Holz) drunter und schon ist es wieder fest.
Bei älteren Böden kann man das bei entsprechenden Fingerspitzengefühl auch ERFÜHLEN (las das lieber deine Freundin machen, die haben Erfahrungsgemäß ein bessere Fingerspitzengefühl).

Sobald du weißt, wie die Bretter liegen, kannste anfangen Sicherheitsbretter (hier reichen sogar MDF oder HDF (fester) Platten mit 8 mm stärke) zu legen. Diese werden genau entgegen gesetzt der Bodenbretter gelegt (prinzip der Masseverteilung). Damit durch das gewicht die Sicherheitsplatte nicht durchhaut sollteste du hier eine Stahllochplatte in 1,5 - 2 fache Größe deines Standfußes drunter legen und am Tisch irgendwie befestigen. damit es nicht abruscht. Hier reicht häufig schon ein Streifen SPIEGELKLEBER (der beste ist da Fa. Kirchhoff, gibt es in jeden Marktkaufbaumarkt), eine Art sehr festes Doppelseitiges Klebeband. Zur Not helfen auch Silikon (nicht Akryl, hält in der regel nicht auf den Stoffen) oder Panzertape vom Bund. Die Sicherrungsplatte sollte die länge der kurzen Seite deines Schreibtisches haben und somit die beiden Seiten sichern. Also je zwei beine. Breit sollte sich wieder ca. 1,5-2 mal so groß wie die Lochplatte sein. Koste: 2x Bretter ca. 5 Euros, 4 x Lochplatten ca. 2 Euros und Spiegelkleber (reicht für einige Sicherungsplatten) ca. 4 Euros.

Auf diese Weise hab ich ein uralten Schreibtisch von 600 Kilo auf den Dachboden abstellen können, (bei einen, wo man schon bei jeden Schritt angst haben mußte durchzubrechen, was auch zwei mal geschah).

Alternativ kannste auch Laminat oder Parkett entgegen der Laufrichtung der Bretter verlegen, dann brauchste obrige Sicherung wohl auch net. Der Renner sind KORKBÖDEN. Diese sind sehr wiederstandsfähig und da bekommt dein Untermieter keinen Fön, wenn man drüber läuft. (Laminat oder Parkett sind in der Regel in Mietshäusern außer im EG Genemigungspflichtig von dem Untermieter und Vermieter, Kork net). Zudem Kork sehr gesund ist, und regenerativ. D. h. wenn du zehn Jahre nen Schrank drauf stehen hast, ist der Kork zwar eingedrückt, aber nach ein paar Wochen ist nichts mehr davon zu sehen.

Fazit: Solange du das Gewicht gut genug verteilst kannst du eigendlich sehr viel drauf stellen, selbst bei einen Holzfußboden.
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Beitragvon Lesati » 19 Dez 2003 19:56

Danke erstmal für die fixen Antworten. :thump:

Da habt ihr einige wichtige Themen angesprochen, die es zu prüfen gilt.

@Sofu: 400L? Goil! Wollte ich auch immer mal haben :(

@Seele: Das könnte wohl der Grund für die verzögerte Zusendung/Einsicht der Bauunterlagen seitens des Vermieters sein. Da aber diese Bauart (zumindest von außen) mehrfach in der Straße vorkommt, ist es dennoch fraglich. Werde wohl mal Servu kontaktieren :)

@Taladan: Sehr gute Tipps. Thx. Direkt ausgedruckt :D
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