Ein "kleiner" Bericht zum heutigen Halbmarathon in

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Ein "kleiner" Bericht zum heutigen Halbmarathon in

Beitragvon Elsacron » 07 Mai 2006 20:44

3 Jahre war es nun her, als mein letzter Start beim Halbmarathon in Hannover erfolgte und bis heute habe ich nicht das Gefühl vergessen als ich damals, in für mich neue Zeitzonen vorstieß (1:41h).
So habe ich mich sehr gefreut, als wir uns Anfang des Jahres alle gemeinsam für den diesjährigen Halbmarathon angemeldet hatten, zumal ich ja an Hannover gute Erinnerung hatte und die Strecke außerdem sehr gut zu laufen war.

Die Tage zogen ins Land, es wurde fleißig auf das Ereignis hin trainiert und kaum das man sich versah war das Wochenende auch schon vor der Tür.
Da ich mit meinem Schwesterherz bis zum Dienstag noch in Kaprun beim Skilaufen war, konnte ich den dortigen Aufenthalt auch gleich für ein paar Bergtrainingsläufe nutzen.
Der letzte Lauf vor dem heutigen Halbmarathon erfolgte für mich am letzten Dienstag auf einer 7,9 km langen Mountainbike Rundstrecke (WM Strecke 2002) mit etwa 180 Höhenmetern. Diese bin ich in knapp 34min gelaufen und wusste das die Zeichen doch besser stehen meine Zeit von Rostock 2005 (1:28h) zu verbessern.

So habe ich die Tage bis Sonnabend sehr ruhig angehen lassen, außer einem Besuch im Fitness Studio war ich sportlich nur mit den Fingern an der Playstation 2  aktiv.

Aufgrund der Tatsache das meine Schwester am Sonnabend noch länger arbeiten musste, beschlossen wir getrennt zu fahren, da sie Ihren Freund und Ihre beiden Freunde noch mitnahm, und wir ohnehin nicht alle in ein Auto bekommen hätten.
So bin ich mit meinem Vater am Sonnabend gegen 9 Uhr in aller Ruhe (wenn man eine Autofahrt mit 260 als ruhig bezeichnen kann) nach Hannover gefahren und waren gegen 12 Uhr am Rathaus eingetroffen wo ich 5 Beutel mit Startunterlagen in Empfang nahm und mir noch ein paar neue Laufschuhe (Brooks Adrenalin) kaufte.

Es war nun etwa 13 Uhr und das Wetter war wirklich traumhaft und so entschieden wir uns noch für einen Besuch im Zoo von Hannover. So schön der Zoo von der Aufmachung auch war, aber einen Preis von 36,- € für 2 Erwachsene rechtfertigt das in meinen Augen noch lange nicht, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Gegen Abend sind wir dann zu meiner Tante gefahren, waren am Abend noch schön essen (es gab bei mir Rahmgeschnetzeltes mit Spätzle) und gegen 22 Uhr war dann der Tag für mich auch gelaufen.

Am Sonntag war um 6.30 Uhr aufstehen angesagt (was mir nicht sonderlich schwer viel, da ich die halbe Nacht kein Auge zugemacht hatte – scheint bei mir vor einem Wettkampf zur Normalität zu werden) und nach einem kleinen Frühstück, was aus einem Brötchen mit Honig und einer Schüssel Müsli bestand, begaben wir uns gegen 7.30 Uhr zur Straßenbahn Haltestelle.
Dort angekommen mussten wir jedoch feststellen, dass die nächste Bahn erst in 30 min fuhr und mir war es etwas zu knapp erst 8.30 Uhr am Start zu sein. So haben wir uns entschieden mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren, was sicher nicht die beste Idee des Tages war.
Einige Straßensperrungen und einer Begegnung mit der Polizei in der Einbahnstraße später haben wir dann doch noch relativ schnell einen Parkplatz am Georgienplatz gefunden, von dem aus es nur noch 10min Fußweg zum Start waren.

Die Stimmung vor Ort passte sich dem Wetter an und bis ich 45min vor dem Start meine ersten Runden zum einlaufen drehte war auch alles in Ordnung, aber beim warm machen hatte ich das Gefühl das meine Beine wie Blei waren. Ich schob das ganze auf die schlaflose Nacht, da mir für den Moment keine andere Ausrede einfiel. Nach einer Pause von 10min versuchte ich einen neuen Anlauf und keine Ahnung wieso, aber plötzlich lief alles locker.

Wir wünschten uns noch alle viel Glück und begaben uns dann 10min vor dem Start in unsere Startblöcke. Ich war im roten Block eingeteilt und startete etwa aus der 10 Reihe, was bedeutete das es kein Gerangel und Ellenbogenchecks geben sollte, wie ich es aus hinteren Blöcken schon gewohnt war.

Mit 2min Verspätung erfolgte dann auch der Start und ich beschloss es einfach drauf ankommen zu lassen und mich an der <1:25h zu versuchen.

Die ersten 5 Kilometer gingen mit 4:00 / 3:57 / 3:51 / 4:01 / 4:00 etwas zu schnell über die Bühne und ich hatte jetzt richtig das Gefühl das heute was möglich war. Beim Halbmarathon war es zwar noch nicht so warm wie später beim Marathonlauf, aber von angenehmen Lauftemperaturen konnte man nicht unbedingt sprechen. Zumindest hielt sich der angekündigte Wind versteckt.

Meine 10 km Durchgangszeit war bei 39:43min und ich lief von nun an ziemlich für mich alleine zwischen einer 3er Gruppe 20-30m vor mir und ein paar einzelner Läufer in mehreren Metern Abstand hinter mir. Falls mich einer der Groupies am Streckenrand doch irgendwie wahrgenommen haben sollte, ich war der 2m Typ mit dem Roten Hemd und dem weißen Kopftuch.

Zwischen Kilometer 14 und 15 hatte ich einen kleinen Hänger, da meine Kilometerzeit für die beiden Abschnitte auf 4:11min viel und ich den Dreh mit dem schnellen Laufen und gleichzeitig trinken (ich habe auf der ganzen Strecke vielleicht einen vollen Becher getrunken) immer noch nicht so ganz raus habe, da mich 2 mal verschluckt hatte und immer froh war, wenn überhaupt etwas im Mund angekommen ist.

Ab dem 18ten Kilometer wurden meine Beine aber immer schwerer und ich sehnte mir nun mehr denn je das rettende Ufer (Ziel) herbei. Ich denke aber Ihr könnt Euch vorstellen wie leicht die Beine plötzlich wieder werden, wenn man auf die Zielgerade einbiegt und auf der großen Anzeige so etwas liest: 1:24:47; 1:24:48;… Ich muss dazu sagen das ich den gesamten Lauf nicht einmal auf die Gesamtzeit von meinem Garmin Forerunner geschaut habe. So setzte ich auf den letzten Metern noch mal zu einem Sprint an, was für die Zuschauer aufgrund der langen Schritte wie ein springender Rehbock gewirkt haben muss. Das es sich bei der angezeigten Zeit um die Bruttozeit handelte war mir in dem Moment gar nicht so recht klar, ich hatte einfach nur die Absicht unter der 1:25h zu bleiben.

Am Ende hieß es Brutto: 1:24:57h Netto: 1:24:48h

Platz Gesamt Männer 64 von 2611

Platz Altersklasse: 12 von 315

Nie hätte ich nach meinem hervorragenden Lauf von Rostock in so kurzer Zeit mit einer neuen Verbesserung gerechnet und so richtig glauben kann ich es immer noch nicht.

Als Fazit kann man nur noch sagen das sich der Ausflug nach Hannover nach 3 Jahren Abwesenheit im vollen Umfang gelohnt hat und ich jederzeit gerne wieder in die Hauptstadt Niedersachsens zurückkehre.
Ein über beide Ohren strahlender


Benjamin
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Beitragvon Ozodis » 07 Mai 2006 21:59

hey nahezu die selbe zeit habe ich bei meinem letzten marathon geschafft :D

naja.. mag an den 4 tollen 100mm rollen unter jedem schuh gelegen haben. ;)


:thump:

war sehr nett zum lesen.
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Beitragvon atrias » 07 Mai 2006 22:48

Sehr nette Zeit kann ich da nur sagen.
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Beitragvon Nalle » 10 Mai 2006 22:02

Glückwunsch weiter so ;)
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