Es gehört zwar nicht zum Thema, aber da es schon mehrfach angesprochen wurde und ich nach meiner Magenspieglung :sad: heut früh richtige Schreiblust habe, gebe ich mal auch meinen Senf zum EU und zu Literaturempfehlungen :thump:
Harbid hat geschrieben:Uh...Geschmäcker sind offensichtlich sehr unterschiedlich...
Das stimmt wohl, grade wenns um das EU geht: Man liebt es, oder man hasst es. Ich liebe es. Aber mal abgesehen davon dürfte es dennoch für jeden SW-Fan den passenden Roman oder Comic geben.
Die Comics sind in den letzten Jahren ganz ansprechend geworden, hier halte ich insb. die Klonkriegs-Seirie für interessant. Die Legacy gefällt mir ganz gut, ist aber aufgrund der zeitlichen Einordnung ca. 130 ABY nich jedermanns Sache. Die KOTOR-Comics sind nicht schlecht, sind mir aber auch nicht ernsthaft genug.
Wenns um die Romane geht sollte man sich erstmal die Frage stellen, ob deutsch oder englisch, sollte man sich für deutsch entscheiden ist die Auswahl auf ca. 150 Bücher beschränkt, nicht alles wird übersetzt und manches erst Jahre später. So hab ich den letzten Teil von Legacy of the Force im Frühjahr gelesen und vor einigen Tagen erst den ersten Teil auf deutsch bekommen. Wenn man sich nicht in Foren und im Internet rumtreibt ist es kein Problem, ansonsten erfährt man schon mal zwei bis drei Jahre vorher von wichtigen Veränderungen, oder dem Tod einiger Charaktere. Und man muss halt mit einer "unvollständigen" welt leben.
Für Einsteiger, die sich nicht allzu sehr mit Star wars befassen würde ich neben den sechs Film-Romanen bei höherer Gewichtung auf die Clone-Wars-Era die Dark-Lord-Trilogie empfehlen: Labyrinth des Bösen, Die Rache der Sith, Dunkler Lord -> Das gibt einen Überblick über das werden von Lord Vader und dem Imperium. Bei mehr Interesse an der Zeit des Galaktischen Bürgerkriegs die Erben des Imperiums Trilogie: Erben des Imperiums, Die Dunkle Seite der Macht, Das letzte Kommando. Die sollten sowieso in keinem Regal fehlen, da dies die Bücher sind, die in den 90ern entscheidend zur Wiederbelebung von Star Wars beigetragen haben, in diesen Büchern werden ein Großteil der Charaktere eingeführt, die bis heute das EU dominieren und ohne diese wird man zum Teil die Zusammenhänge in späteren Werken nicht auf Anhieb verstehen. (ein paar Dinge mögen mit Blick auf Die prequels seltsam erscheinen, aber von denen war 1991 ja noch weit un breit nichts zu sehen).
Von Karen Traviss (u.a. Republic Commando) kann mann eigentlich alles gut lesen und auch James Luceno hat mich noch nie enttäuscht. Altmeister Timothy Zahn ist sowieso über jede Kritik erhaben.
New Jedi Order/Das Erbe der Jedi-Ritter ist eine sehr umfangreiche Reihe mit Höhen und Tiefen, aber in meinen Augen ein agsoluter Höhepunkt des EU, den man nicht verpassen sollte. Die nachfolgenden dark Nest/Dunkles Nest Romane sind nur lückefüller um die Zeit bis zu Legacy of the Force zu füllen und dementsprechend keine wirklichen Glücklichmacher. Legacy of the Force/Wächter der Macht war in meinen Augen eine wieder sehr mitreißende Reihe, auch wenn mir die zeitlichen Abläufe für die schwere der Handlung etwas kurz erschienen. es gibt ein Wiedersehen mit alten Bekannten, mit dem ein oder anderen auch ein letztes Wiedersehen. Auch scheint man durch viele, teils nicht ganz sinnvolle Anspielungen und Zitate, die Kluft zwischen dem Nach-Prequel-EU und dem klassischen EU schließen zu wollen und alles nochmal zusammen fassen zu wollen, was in den 60 Jahren seit Palpatines Machtübernahme geschehen ist.
New Jedi Order und Legacy of the Force sind eher "dunklere" Geschichten, die nicht ins übliche Star-Wars-Heldengeschichten-Bild passen, in denen auch mal welche von den "guten" sterben und die "bösen" nicht generell dämlich und in sich böse sind.
Der aktuellste Roman Millenium Falcon ist wieder eine Geschichte im alten Stil, sehr vorhersehbar, aber ohne große Momente. Ich denke mal er ist eher als eine weitere Zusammenfassung und zeitliche Einordnung gedacht in der mal wieder die "alten Helden" im Mittelpunkt stehen, auch wenn es hier nur Han und Leia sind. Etwas Entspannung, bevor es mit Fate of the Jedi in 2009 weiter geht.
nicht unbedingt für Menschen über 16 zu empfehlen, höchsten als Lektüre für U- und S-Bahn sind die Jugendromane Jedi-Quest, Jedi-Padawan, Young Jedi Knights,... und gänzlich die Finger lassen sollte man von "Darth Vader" von Ryder Windham. das ist das schlechteste, was mir in den letzten zwei Jahrzehnten ins Bücherregal gekommen ist.
So, um nun wieder den Bogen zu SWTOR zu bekommen, nach dem vieles vom EU durch Episode I bis III in einem anderen Zusammenhang steht, oder mittlerweile "falsch" ist, bemüht man sich ansonsten deutlich um eine Kontinuität und die richtige Einordnung (kleinere fehler passieren natürlich immer mal). ich hoffe, dass durch SWTOR nicht neue Widersprüche ins EU getragen werden, die bisherigen Aussagen wollkommen widersprechen und wenn, dann sind sie hoffentlich korrigierbar.
So, das wars erstmal. Der Hals tut nicht mehr weh und der Magen beschwert sich auch nicht mehr, also geh ich jetzt essen. Mahlzeit!
PS: wenn jemand ernsthaft ne Buchempfehlung möchte, sollte er/sie erstmal schreiben, wo die persönlichen Lese-Interessen liegen, Star Wars hat für jeden was.